Trophyfahren im Modellbau – wie wir von der SHERPA das so sehen und wünschen:

Trophyfahren hat eher wenig mit Wettkampf zu tun. Es ist gemeinsames Abenteuer mit Geländewagen.

Wenn ich 3000km die Transamazonika fahre, oder 500km durchs australische Outback, oder auch nur 300km durch einen Teil der Sahara, dann geht es mir nicht um den Wagen.

Der ist Mittel zum Zweck. Ich(!) will dahin! Will das sehen. Abenteuer heißt in diesem Fall, mit Geländewagen unbekannte, oder als mit Fahrzeugen nur schwer, oder nicht zu befahrend geltende Straßen und Routen, zu meistern und alle erdenklichen Plätze zu erreichen.

 

Dazu braucht es Fahrzeuge, die mir das ermöglichen. Und zwar nicht nur fahrerisch mit leerem Wagen und tollem Potential wie Seitenneigung, Zugkraft etc., sondern eben als Transport-, Erkundungs-, oder Expeditionswagen…

…sprich mit Zuladung jeglicher Art! Denn die Ladung nehme ich logischerweise mit auf eine solche Tour. Die brauche ich ja.

 

 

Und dazu braucht es bestimmte Fahrzeuge. Dafür werden sie gebaut. Um alles Notwendige für die in Ihnen sitzenden Menschen transportieren zu können. Zelte, Verpflegung, Geräte, Fotoausrüstung, Klamotten, Kocher, Medizin, Schlafsäcke et.pp..

Damit diese Menschen und Ihr Gepäck dann überhaupt und auch heil ans Ziel oder über ihre Wege kommen, haben die Wagen dann dazu spezielle Ausstattung.

Zunächst mal um das Wichtige zu transportiern…Dachträger (für alles und z.B. Dachzelte, Kanister usw.), Innen raffinierten Stauraum. Platz für Lebensmittel, was auch immer. Zur Sicherheit noch einen Innenkäfig ( wie bei allen Camel-Wagen) und, wenn nichts mehr geht, ein CB-Funkgerät.

 

 

Auch der Wagen selbst ist für diesen Zweck gut ausgestattet. Seilwinden, Steckachsen, Umlenkrollen, Astabweiser, Schnorchel, bessere Batterien, größere Tanks, dicke Frontstoßstangen am Rahmen, um mal was Gebüsch wegzuschieben, einen Haken für Zieh-Aktionen zu befestigen, oder nicht gleich einen Motorschaden zu haben, falls ein Tier davorläuft oder etwas schiefgeht.

 

Denn liegen bleiben ist die absolute Katastrophe. Dazu noch Licht, gute Motoren und ein gutes Getriebe. Die Liste könnte man sicher noch weit verlängern.

Die Wagen haben nun eine bestimmte Optik, gezwungen durch die Anforderungen. Jetzt sind es Expeditions- oder Trophywagen.

 

 

 

 

 

 

Jetzt kommen dann die Bekloppten oder einfach nur tollen Menschen ins Spiel, die Spaß dran haben, mit solchen Wagen das Unbekannte zu erkunden.

Die eben für alle Eventualitäten vorzuplanen versuchen, die alles mitnehmen wollen, um überall halbwegs vernünftig zu erkunden, zu beobachten, oder einfach hinzukommen um tolle Dinge zu sehen. Dazu noch überall auch unterzukommen und zur Not auch alles halbwegs ala McGuyver reparieren zu können. Und die jetzt Spaß an diesen irren Wagen haben, die das alles schaffen. Massig Zuladung, alles dabei um die irrsten Strecken zu schaffen.

Dann gibt es noch die doppelt Bekloppten. Die sich sagen, wir machen das zusammen. Und wir stehen zusammen. Eine große Gruppe. International übergreifend.

Und die sind sogar teilweise noch die dreifach Bekloppten, die sagen, wir machen daraus was längeres als nur einen Kurzurlaub. Wir machen sogar noch mittendrin kleine Wettbewerbe, aus Spaß, wer mit einem solchen Wagen dann noch am besten umgehen kann. Wir zeigen denen Mal, was so ein hoch beladener Wagen trotzdem oder jetzt erst recht alles kann. Denn pur ist einfach. Wer ist also auf so einer Tour der beste Überlebenskünstler. Wer kommt mit allem Erdenklichen klar.

 

Das sind dann die Trophyfahrer. Technisches Verständnis, Improvisationsgeist, Spaß, aus den unsinnigsten Situationen, den beklopptesten Lagen wieder herauszukommen und das alles mit einem Grinsen, denn das macht ihnen gerade Spaß. Auch wenn der Wagen mal absäuft, feststeckt oder sogar auf der Seite liegt.

Das hinterher oder jeweils gemeistert zu haben, das ist genial. Und dann ist mal auch stolz auf seine Kiste, die das alles ausgehalten, mitgemacht und einen durchgebracht hat. Die vielleicht eine Art Zuhause und Freund geworden ist, obwohl ja nur ein Auto.

Gebaut wurden die Wagen zunächst für den täglichen Einsatz, bei der Camel hat Landrover das Potential gesehen, der Welt zu zeigen, was die Kisten nicht nur pur können, da spricht schon der Neigungs- und Böschungswinkel Bände. Nein, die Kisten bringen Dich auch noch mit allem Notwendigen wer weiß wo hin. Und sie halten sogar noch viel viel mehr aus. Wahnsinn.

So, das mal als Statement unserer Einstellung und Meinung. Wir können mit Euch leider nicht Wochenlang durch die Wildnis mit den Wagen – das wäre mein Traum, aber das mache ich dann mal mit einem 1:1er. Wir versuchen Teile davon nachzuspielen.

Das lange Zusammenfahren im Track ist leider bei Fernsteuerwagen nicht so toll wie in echt. Denn man steht sich immer im Weg, man sieht nicht wo der Wagen fährt bei mehr als drei Autos. Also machen wir das nur immer mal so zwischendrin oder zum Schluss. Zudem geht dies nur auf breiten Wegen.

Also machen wir Teams. Auch weil wir nicht zu zweit ein Auto fahren. In den Teams kann man dann, ob Großteams zu zehn, oder zu zweit oder zu dritt, Trophy richtig spielen. Wir nehmen auch die Wettkämpfe rein, die ja eigentlich nur ein kleiner Teil der Trophyreise sind.

 

Die laufen auf Zeit, aber es soll ja in der Sache Spaß machen und wir hoffen einfach, das jeder ambitioniert rangeht, aber nichgt auf die Uhr schaut. Sondern – und das ist uns das allerallerwichtigste – den Wagen realistisch fährt. Also nicht in sekundenschnelle vor- zurück – vor- zurück etc.

Oder so gefährlich, daß er halt mal eben auf die Seite fliegt. Das sollte nahezu nie passieren. Denn das wäre in echt vielleicht das Aus.

 

 

Klar, das ist auch passiert, aber sehr selten. Also, eher zu oft die Winde raus, eher zu oft absichern, zu oft die Sandbleche, egal wie es um die Uhr steht.

Um um die Uhr herum zu kommen, hatten wir zu CTC-Zeiten immer viel Trial drin, das macht viel Spaß, ist aber etwas anderes. Das haben wir ja zur ersten SHERPA schon komplett weggelassen.

Die Tore markierten nur den Pfad. Dieses Mal wird es nur an bestimmten Stellen gewertete Tore geben, wohl nur in einer Prüfung. Sonst geht es ohne.

Bei der Zulassung haben wir haben eigentlich immer gute Erfahrungen mit eher freierer Regelung gehabt. Wo das nicht geht, greifen wir ein. Die SHERPA ist hier keine One-Man-Show und es zählt nicht, wenn der eigene Wagen der beste ist. Wir können nur halt leider keine 20 Wagen stellen.

2014 war der Neustart der Trophy und daher mussten wir testen. Dabei gilt zu bedenken, wir buchen vor, haben Kosten und ein Risiko. Also ließen und lassen wir auch immer einiges zu, was uns selbst nicht so gefällt.

Das gilt aber dann meist auch für die Fahrer, die entweder nicht so viel Geld in das Hobby stecken können, aber unbedingt mitfahren möchten, die nicht die Zeit hatten, alles soweit fertig zu bekommen, und auch Fahrer, die wir einfach sehr gerne dabei haben, da sie menschlich eine echte Bereicherung sind. Das ist das, was wir uns für unsere Veranstaltung auch vorbehalten. Dennoch bleibt es eigentlich in einem guten Rahmen.

Wir ziehen die Regeln aber auch immer etwas an. Insbesondere, wenn es sich nicht um einen Anfänger handelt. Wer aber nur auf Regeln pocht und nur das Minimum den Regeln entsprechend umsetzt, ist hier vielleicht nicht ganz richtig.

Neulinge haben sicher einen gewissen Schutz, insbesondere bei Kleinigkeiten. Dennoch schauen wir auch da hin und helfen, wenn wir können. Wie gesagt, wir werden jedes Jahr etwas schärfer von den Regeln. Bis wir irgendwann mal eine Camel-Trophy in 1:10 hinbekommen. Und nach Hause geschickt haben wir auch noch keinen. Angefangen haben wir z.B. ohne(!) Fahrerfiguren…heute undenkbar. Und das ist toll. Dank den Teilnehmern!